Ein Insider!!

Panzeroffensive

 

General Aleksandr Nespering, Kommandeur der 1. Panzerarmee, blickte unwillig auf seinen Chef des Stabes, Oberst Klarus Winkelfels, der ihm keine guten Nachrichten seiner beiden Kampfverbände, Sturmfalke und Pantherkralle brachte. Beide Kampfverbände hatten den Feind gestellt und stießen gegen heftigen Widerstand nach Südosten in Richtung der Makropole Tibnan, deren Entsetzung ihr Ziel war, vor. So weit so gut. Dass sie dabei Verluste erlitten, war klar. Doch die Höhe der Verluste war bedenklich. Der Feind schoss Panzer um Panzer ab und so drohte der Angriffsschwung zu erlahmen.

 

Sie waren von Pacalis mit über 300 000 Soldaten, 7000 Gefechtsfahrzeugen, darunter allein 3000 Panzer, und einer Unzahl weiterer Fahrzeuge zunächst ca. 5000 km nach Süden mit der Grubenbahn gefahren und dann von Terminal IV über 2000 km nach Südosten vorgestoßen. Der lange Marsch nach Südosten war vom Feind nahezu unbehindert von Statten gegangen. Sie hatten große Versorgungslager anlegen müssen, um die Truppen mit allem Notwendigen versorgen zu können. Nespering hatte bei der Operationsplanung gefürchtet, der Feind könnte die Bahn und diese Versorgungslager gezielt angreifen und damit ihren Vormarsch empfindlich verlangsamen und sogar ganz aufhalten. Also, er hätte es so gemacht. Aber vielleicht hatte der Südpakt keine fähigen Truppenführer. Die Sicherungstruppen meldeten auf jeden Fall kaum Feindberührung.

 

Was Nespering beunruhigte, waren Berichte der südlichen Aufklärungskräfte. Verlässliche Ergebnisse brachen nach ca. 200 km ab. Der Staubsturm im Süden, dessen Auswirkungen sie hier auch spürten, machte die Sache nicht einfacher. Gerade jetzt, wo beide Kampfverbände um den Einsatz der Armeereserve baten. Nespering hatte ein ungutes Bauchgefühl, wenn er an die Freigabe der Reserven dachte. Er zögerte. Das war so gar nicht seine Art. Sie befanden sich im Angriff. Da durfte man nicht zögern. Allerdings waren sie auch schon mehrere tausend Kilometer von ihrer Ausgangsposition entfernt. Ihre Flanken waren weit offen. Aus dem Norden drohte keine Gefahr. Da waren die Aufklärungsergebnisse eindeutig. Aber im Süden. 200 km waren gar nichts für motorisierte Verbände auf dem harten Boden der Aschewüste. Doch andererseits, wenn seine Truppen Tibnan erreichten, konnten sie von dort versorgt werden. Nespering straffte sich. Also dann, dachte er, als Offizier ist man immer wieder gezwungen, Entscheidungen in unklarer Lage zu treffen und dann tat man gut daran, sich an den Operationsplan zu halten. „Winkelfels, setzen sie die Reserven nach Plan A ein. Informieren Sie die Kampfverbände. Gefechtsstand und Logistik folgen auf dem Fuß.“ „Jawoll, Herr General, wird sofort veranlasst“ Auf dem Gefechtsstand brach emsige Betriebsamkeit aus. Befehle wurden erstellt und übermittelt. Kradmelder und Wüstenjeeps jagten davon. Kurze Zeit später brachen tausende Fahrzeuge, darunter 500 überschwere Tonitruspanzer, nach Südosten auf.